Januar 2005:

Wenige Wochen nach der Laseroperationen musste ich am 05.01.2005 als Notfall nach Braunschweig, nachdem dem der Augendruck nun auf der linken Seite auf 40mm HG angestiegen war. Ich wurde dem Professor vorgestellt und der entschied dann, das eine Goniotrapanation gemacht werden soll - diese OP werde ich meine Leben lang nicht vergessen.

Am Operationstag lag der Druck bei 35 - heute weis ich das dann operiert wird, wenn der Druck nicht höher als 20 ist. Die örtliche Betäubung wurde hinter das Auge gespritzt und dann hat man mich wohl vergessen. Jedenfalls kam der Oberarzt erst über eine Stunde später und fing dann an zu schneiden. Als ich ihm sagte, das ich starke Schmerzen habe, spritze er Betäubungsmittel nach und dann ging mein Blutdruck in den Keller. Schnell wurde ein Zugang zur Medikamenten gabe gelegt -  in dieser Klinik war es damals nicht üblich bei einer örtlichen Betäubung einen Venenzugang zu legen, wie das heutzutage der Fall ist kann ich nicht sagen. Die ganze Operation dauerte dann knapp 2 Stunden und hielt grad mal 4 Wochen - dann war der Abfluss wieder dicht. - Der Professor sagte dazu nur, das kann passieren, eine Revision sei zu aufwendig und man könne da nichts anderes machen...

März
Nun stand ich da und wusste nicht wirklich weiter. Ich fing an mich im Internet schlau zu machen, um soetwas nicht noch einmal zu erleben. Meine Augenärztin  - die mich auch heute noch betreut -  wies mich in die Universitätsaugenklinik nach Göttingen ein. Hier wurde mit 5FU Injektionen unter die Bindehaut versucht, die Vernarbung des Sickerkissens zu unterbinden, was nicht wirklich den erhofften Erfolg brachte.

April
Einige Wochen später war ich zur medikamentösen Einstellung wieder für 5 Tage in Göttingen. Hier wurde der Augendruck nicht nur einmal am Tage gemessen wie in Braunschweig, sondern insgesamt 4 Mal am Tag.

Mai
Ende Mai war ich noch einmal ambulant in Göttingen zum Tagesdruckprofil. Der Arzt in der Poliklinik macht einen kränklichen Eindruck. Nach der ersten Druckmessung schickte er mich 2 Stunden spazieren um dann noch mal den Druck zu messen. Die erste Messung lag bei 16 und die zweite bei 17 - daraufhin sagte der Arzt das er Kopfschmerzen hätte und ich kein Glaukom und schickte mich nach Haus.

Da stand ich nun mit meinem Latein.... - einen Tag später bin ich dann wieder zu meiner Augenärztin und die viel höhere Werte gemessen. Das gefällt mir nicht sagte sie und meinte sie meldet mich mal in Dresden zum stationären Tagesdruckprofil an. Vielen Augenärzten ist noch nicht einmal bekannt, warum der Druck im Liegen gemessen werden muss....

Universitätsaugenklinik Carl-Gustav-Carus Dresden, Juli 2005 - November 2005

Juli 2005:
Der Augendruck war wieder angestiegen und meine Augenärztin schickte mich nach Dresden zu Professor P. . Aus den geplanten Wochenendtagesdruckprofil wurde insgesamt 13 Tage Krankenhausaufenthalt.

Was war geschehen?
Der Druck lag bei der nächtlichen Liegenddruckmessung beidseits bei 35 mmHG. Der damalige Oberarzt Professor K. (seit 2006 Chefarzt am St.-Johannes-Hospital in Dortmund) sagte am Sonntag während der Visite, das ich schon für Dienstag auf dem OP-Plan stehe - Re-Trabekulektomie am rechten Auge.

Einen Tag nach der OP lag der Druck morgens um sieben noch bei 4 mmHG und Mittags bei 0 - nicht mehr messbar. Daraufhin wurde für drei Tage ein Druckverband für jeweils 16 Stunden am Tag angelegt. Diese Maßnahme hatte Erfolg und der Druck stieg tatsächlich nach dieser Zeit an und das Sehvermögen besserte sich ganz langsam. 

Damit der neugeschaffene Abfluß unter der Bindehaut nicht gleich wieder vernarbt, wurde mit einer massiven Kortisontherapie über insgesamt 4 Monate dagegen gehalten. Dies konnte nicht ohne Folgen bleiben wie sich später heraus stellen sollte.

November 2005

Die Nachkontrolle in Dresden stand an. Die Druckwerte lagen im Normbereich. Durch die massive Kortisontherapie gegen die Vernarbung bei der OP vom Juli waren allerdings die ersten Anzeichen einer Rindentrübung (Sömmering-Star) zu sehen.

St-Johannes-Hospital Dortmund, Augenklinik, März 2006 - Oktober 2013

März 2006:
Professor K. war seit Anfang des Jahres Chefarzt der Augenklinik am St.-Johannes-Hospital in Dortmund und Dortmund war für mich schneller mit der Bahn zu erreichen als Dresden ( 3 anstatt 5 1/2 Stunden). Beide Augen wurden in Kurznarkose mit dem Laser (Exo-CPC) operiert. Durch die massive Kortisonbehandlung vom Jahr zuvor, trübten sich die Linsen ein.

Juni 2006:
Die Linsen waren nun soweit zu, das ich nur noch mit einer stark getönten Brille herum laufen konnte, da ich sonst fast nichts mehr erkennen konnte. Die Diagnose in Dortmund lautete auf Kortisons-Katarakt. Am 08.06.2006 wurde das rechte Auge mit einer Kunstlinse und am 14.06.2006 das linke Auge mit einer Kunstlinse versorgt. Als ich wieder zuhaus war, staunten meine Freunde nicht schlecht, das ich nun ohne die dicke Brille herum laufen konnte.

2007
Ein Jahr ohne Augenoperationen.

März 2008
Der erste Nachstar machte sich am rechten Auge bemerkbar. Das Sehvermögen hatte sich wieder verschlechtert. Mit einer YAG-Kapsolutomie (Nachstarlaserung) wurde die Sicht wieder klarer.
Zwei Tage später erfolgte eine Irisnaht in ITN am linken Auge, da bei der Goniotrapanation im Januar 2005 vom operierenden Augenarzt ein viel zu große Iridektomie angelegt wurde - das seiner Aussage nach, die neueste Methode sei.

September 2008
Der Augendruck stieg wieder an und es wurden in einer Kurznarkose beide Augen mit dem Zyclophoto-Laser koaguliert (Exo-CPC).

August 2009
Nach etwas mehr als 11 Monaten war wieder eine Kontrolluntersuchung im Rahmen eines stationären Tagesdruckprofils fällig.Ich kam zum Glück mit einem "blauen Auge" davon, da nur der Nachstar im linken Auge mit dem YAG-Laser gelasert werden musste.

Februar 2010
Nach nur knapp 6 Monaten verschlechterte sich das Glaukom wieder und am 22.02.2010 wurden wieder beide Augen in Kurznarkose gelasert. Wieder hoffte ich, das der Druck auf längere Zeit stabil bleibt. Er blieb gerade mal 8 Monate stabil.

November 2010
Das gleiche Spiel wie im Februar, beide Augen in Narkose... - Exo-CPC

September 2011
Am 9.9. war ich zur vorstationären Aufnahme im St.-Johannis-Hospital in Dortmund zur OP-Planung. Die linke Linse hatte sich wieder sehr stark eingetrübt und bei Lichteinfall von vorn, war die Sehfähigkeit aufgrund der Blendung nicht mehr geben.Kurz bevor ich wieder nach Haus fahren wollte, erfuhr ich das noch schnell der Nachstar gelasert werden sollte. Insgesamt 54 Schuss mit YAG-Laser und einer Energie von ca. 50 millijoule gelasert. 10 Tage später war ich dann stationär in der Klinik zur Exo-CPC am linken Auge.

April 2012
Nach nur 7 Monaten stieg der Druck links wieder auf Werte über 20 an. Professor K. entschloss sich wieder zu einer Exo-CPC mit dem Laser um den Druck zu senken. Links zeigte sich zudem eine Vorderkapselphimose und Fibrose - ein sogenannter regeneratorischer Naschstar. Bei Lichteinfall von vorn bzw. im Gegenlicht konnte ich links nichts mehr erkennen.

In den darauf folgenden Monaten blieb der Druck im Sollbereich bis zu der beginnenden Umschulung zum Informatikkaufmann im Mai 2013.

Mai 2013
Die lang ersehnte Umschulung zum Informatikkaufmann begann - lt. Augenfachärztliches Gutachten der Universitätsaugenklinik in Würzburg, sei mein Glaukom stabil und es seien keine Einschränkungen bei Bildschirmtätigkeiten mit hohen Anforderungen an das Sehvermögen zu erwarten.... - anfangs hielt der Druck sich noch in Grenzen. Durch die zunehmende Belastung und vor allen Dingen den Lernstress mit bis zu 12-14 Stunden Bildschirmarbeit täglich verschlechterten sich die Druckwerte zunehmend.

Juli 2013
Wenige Tage vor Beginn der Sommerferien konnte ich urplötzlich auf einem Ohr nicht mehr richtig hören. Die Diagnose vom Hals-Nasen-Ohrenarzt war nicht gerade die angenehmste - Hörsturz! Mit 3 Wochen Ruhe in den Ferien und durchblutungsfördernden Medikamenten blieb nur eine mittlere Schwerhörigkeit davon zurück.

Oktober 2013
Ende Oktober stand das Tagesprofil in Dortmund auf dem Plan. Ehrlich gesagt, war ich dieses Mal enttäuscht vom Ergebnis. Die massive Blendung die sich beim Sehen bemerkbar machte, sei nicht vorhanden usw. und man schickte mich wieder nach Haus. Sehr wahrscheinlich hang alles mit dem Umzug der Augenabteilung und dem Umbau der Ambulanz zusammen - oder ich hatte mir einfach nur den falschen Zeitraum ausgesucht.

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.